Hi,
am kommenden Sonnabend gib es vielleicht eine Kleinigkeit zu feiern, ist jemand da?
An sonsten hier ein Update, was die versprochene Amateurfunk-Klubstation für den CTDO angeht.
Zum ausgiebigen Testen bringe ich am Sonnabend zum CTDO mit:
A:) Eine Diamond X50N 2m/70cm Dualband-Stationsantenne, horizontral Rundstrahlend, vertikal flachstrahlend mit 4,5dB(2m) und 7,2dB(70cm) Gewinn gegenüber dem isotropen Rundstrahler.
Die Antenne ist 1,7 Meter hoch für Dachmontage, Gewicht rd. ein Kilogramm.
B:) Eine elektrisch asymmetrisch gespeiste Mehrband-Dipolantenne 80/40/20/17/12/10, die bekannte "Ciy-Windom". Dies ist eine Drahtantenne mit Anpassübertrager und einem Gleichtaktfilter (Mantelwellensperre) vor der Speiseleitung. (Warum Mantelwellenfilter: http://www.wolfgang-wippermann.de/aga.pdf)
Seitens des Langen August gab es leider bereits Bedenken wegen der Statik des Gebäudes und wegen der Ästhetik.
Um das zu entkräften:
Diese Kurzwellenantenne ist die am einfachsten zu montierende und vom Gewicht leichteste Drahtantenne, die ich finden konnte:
Gewicht komplett 1,6 kg. Zugkraft montiert: 80N (8 kg) Abreißkraft: 20...30 kg
Ein 8-er Fischerdübel hat bereits eine zulässige Nutzlast von 45 kg, also die Zuglast ist in jeder Hinsicht unproblematisch.
Was die Ästhetik angeht, es handelt sich um eine rd. 3mm dünne, transparent isolierte, glanzvernickelte Kupferlitze im hinteren Teil, und eine schwarze 5mm-RG-58-Leitung im vorderen Teil der Zuleitung.
Herstellerfoto, aufgerollt hier ca. DIN A4-Format: http://www.wimo.com/bilder/11395.80.jpg
Der transparente Mantel ist wenig auffällig; wenn die Montage im 3. OG erfolgt, ist das so hoch, dass man wohl nur die Anschlussleitung überhaupt bemerkt, wenn man hinguckt.
Noch kleinere Alternativen wären elektrisch verkürzte Monoband-Dipolantennen (d.h. mehrere Einzelantennen, z.B. Wendelantennen), oder verkürzte Antennen mit elektrischem Gegengewicht, wobei dann i.d.R. ein außenmontierter, automatischer Antennentuner nötig wird.
Es gibt auch dachmontierbare Multiband-Kurzwellenantennen wie die Fritzel GPA 50, wobei diese mit der freien Mastlänge über dem Dach zwischen 6...7 Meter hoch sind, das ist in jedem Fall optisch und ästhetisch auffällig.
Bis dann, Gruß, Ulrich
Hi,
hier die Berechnung der einzuhaltenden Sicherheitsabstände für den Personenschutz durch die elektromagnetischen Felder, die beim Betrieb einer Funkanlage im CTDO einzuhalten sind.
Maßgeblich ist die Verordnung über das Nachweisverfahren zur Begrenzung elektromagnetischer Felder (BEMV):
===== Diese Berechnung gilt als Dokumentation bei Anzeige einer ortsfesten Amateurfunkstelle bei der Bundesnetzagentur Außenstelle Dortmund. =====
Für diese Berechnung wird davon ausgegangen, dass im CTDO die folgende ortsfeste Amateurfunkstelle installiert wird:
A) Senderausgangsleistung von 100 Watt in Verbindung mit der City-Windom-Antenne (Drahtdipol mit Antennengewinn von 2.15dBi bei HF/VHF) und
B) Senderausgangsleistung von 50 Watt an der X50N-Antenne mit 4.5 dBi Gewinn bei 144MHz VHF (2m) und
C) Dto. 50 Watt an der X50N-Antenne mit 7.2 dBi bei 432MHz UHF (70cm)
Leitungslänge Dipol: 18 Meter RG-58 mit 0.4 dB Verlust bei 3.5 MHz
Leitungslänge X50N VHF/UHF: 22 Meter Ecoflex-10mm mit 4.9 dB/100m bei 144 MHz und 8.9 dB/100m bei 432 MHz
A) Berechnung für den Dipol:
Antennengewinn - Leitungsdämpfung: g = 2.15 dB - 0.4 dB = 1.75 dB
Linearer Gewinnfaktor: G = 10^(g/10 dB) = 10^(1.75 dB/10 dB) = 1.50
Effektiv-Isotrope Strahlungsleistung (EIRP): P_EIRP = 100 W * G = 150 W
Feldstärkegrenzwert zur Einhaltung des Personenschutzes im Expositionsbereich 2 gemäß Gesetz über die Elektromagnetische Verträglichkeit Umwelt (EMVU), zu entnehmen aus der Tabelle der Herzschrittmachergrenzwerte aus der DIN EN 50413:2009-08 (ehemals DIN VDE 0848):
Im Bereich 0 Hz bis 400 MHz: E_max = 27.5 V/m
Sicherheitsabstand nach der vereinfachten Formel dto. gemäß DIN EN 50413:2009-08:
r = sqrt(P_EIRP*30 Ohm)/E_max = sqrt(150 V*A*30 V/A)/27.5 V/m r = sqrt(4500 V^2)/27.5 V/m = 2.44 m === ======
B) Berechnung für die X50N, 4.5 dBi und 50 W bei 144 MHz (VHF):
Antennengewinn - Leitungsdämpfung: g_VHF = 4.5 dBi - 22m/100m * 4.9 dB = 4.5 dBi - 1.08 dB g_VHF = 3.42 dB
Linearer Gewinnfaktor: G_VHF = 10^(g/10 dB) = 10^(3.42 dB/10 dB) = 2.20
Effektiv-Isotrope Strahlungsleistung (EIRP): P_EIRP = 50 W * G_UHF = 110 W
Feldstärkegrenzwert zur Einhaltung des Personenschutzes im Expositionsbereich 2 gemäß Gesetz über die Elektromagnetische Verträglichkeit Umwelt (EMVU), zu entnehmen aus der Tabelle der Herzschrittmachergrenzwerte aus der DIN EN 50413:2009-08 (ehemals DIN VDE 0848):
Im Bereich 0 Hz bis 400 MHz: E_max = 27.5 V/m
Sicherheitsabstand nach der vereinfachten Formel dto. gemäß DIN EN 50413:2009-08:
r = sqrt(P_EIRP*30 Ohm)/E_max = sqrt(110 V*A*30 V/A)/27.5 V/m r = sqrt(3300 V^2)/27.5 V/m = 2.09 m === ======
C) Berechnung für die X50N, 7.2 dBi und 50 W bei 432 MHz (UHF):
Antennengewinn - Leitungsdämpfung: g_UHF = 7.2 dBi - 22m/100m * 8.9 dB = 7.2 dBi - 1.96 dB g_UHF = 5.24 dB
Linearer Gewinnfaktor: G_UHF = 10^(g/10 dB) = 10^(5.24 dB/10 dB) = 3.34
Effektiv-Isotrope Strahlungsleistung (EIRP): P_EIRP = 50 W * G_UHF = 167 W
Feldstärkegrenzwert zur Einhaltung des Personenschutzes im Expositionsbereich 2 gemäß Gesetz über die Elektromagnetische Verträglichkeit Umwelt (EMVU), zu entnehmen aus der Tabelle der Herzschrittmachergrenzwerte aus der DIN EN 50413:2009-08 (ehemals DIN VDE 0848):
Im Bereich 400 MHz bis 2 GHz: E_max = 1.375 V/m * sqrt(f/MHz) = 1.375 V/m * sqrt(432) = 28.6 V/m
Sicherheitsabstand nach der vereinfachten Formel dto. gemäß DIN EN 50413:2009-08:
r = sqrt(P_EIRP*30 Ohm)/E_max = sqrt(167 V*A*30 V/A)/28.6 V/m r = sqrt(5015 V^2)/28.6 V/m = 2.48 m === ======
Zusammenfassung:
Die X50N muss derart montiert werden, dass ein Sicherheitsabstand von 2.48 Metern zum Aufenthaltsbereich von Personen eingehalten wird.
Die Drahtantenne muss derart montiert werden, dass ein Sicherheitsabstand von 2.44 Metern zum Aufenthaltsbereich vo Personen eingehalten wird.
Gruß, Ulrich
Nachtrag, nichts ist stetiger als die Änderung.
Der Stand der Technik ist jetzt: https://emf3.bundesnetzagentur.de/pdf/Anleitung_Anzeige_11.pdf https://emf3.bundesnetzagentur.de/pdf/Studie_AFu.pdf https://emf3.bundesnetzagentur.de/wattw%C3%A4chter.html
Was aber letztlich heißt, dass die Berechnung mit der Software einfacher wird.
Gruß, Ulrich
Nachtrag 2 zu den Grenzwerten,
das Fernfeldmodell, das in diverser Literatur für die Berechnung dieser kleinen Abstände berechnet wird, ist unzutreffend.
Die Quelle für die 27.5 V/m ist die 26. BimSchV, Anhang 1:
(Dort 28 V/m)
Die DIN EN 50413 enthält Berechnungsverfahren, die lt. §5 26.BimSchV zur Ermittlung der Exposition angwendet werden können.
Die zuvor verwendete Formel für die Berechnung der elektrischen Feldstärke mit r = sqrt(30V/A * P_EIRP)/E_max ist die Fernfeldnäherung aus Anhang A.1.2.2 "Fernfeldmodell" der DIN EN 50413.
==> Die Formel ist hier tatsächlich falsch, denn die Bedingungen für das Fernfeld beginnen lt. Definition der Bundesnetzagentur erst bei einer Entfernung von rd. 4 Lambda.
==> Damit sind interessanterweise auch einige Prüfungsfragen der Bundesnetzagentur falsch.
Hammer.
Quelle offizieller Prüfungsfragenkatalog BNetzA:
https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Telekom...
Frage TL209. Die richtige Antwort (ist immer A) ist 2,5 m, ermittelt über obige Formel. Der Zahlenwert ist Kokolores.
Tss.
Also wie auch immer, das muss natürlich genauer ermittelt werden, ich wurndere mich, dass das niemandem aufgefallen ist.
discuss@lists.chaostreff-dortmund.de